Barbara Dolaszynska
Systematische chronisch entzündliche Granulationskrankheiten (SCIG) wurden in der Literatur immer mit einer vorderen Uveitis in Verbindung gebracht. Es ist nahezu dokumentiert, dass die Prävalenz granulomatöser Augenpathologien mit SCIG-Erkrankungen massiv zunimmt. Die granulomatöse bilaterale anteriore Uveitis ist eine sehr seltene Form der Iriserkrankung, und bislang gibt es in den USA weniger als acht Fälle pro 100.000 Einwohner und Jahr. Interessanterweise waren all diese Fälle überwiegend nicht granulomatösen Ursprungs. In der Literatur gibt es starke Hinweise darauf, dass die Uveitis bei Multipler Sklerose (MS) mit der bei MS auftretenden immunologischen Pathologie zusammenhängt, obwohl die Anzahl der in der Literatur aufgeführten Fälle dies nicht klar erklärt. Hiermit präsentieren wir den Fall einer 62-jährigen Patientin, die mehrfach wegen vorderer Einheiten vorstellig wurde und behandelt wurde. Die bilaterale Uveitis beeinträchtigt ihre Arbeit als Apothekerin stark. Die Patientin leidet nachweislich im Stadium 2 von MS. Keine weiteren nennenswerten medizinischen Vorgeschichten. Bei der Untersuchung wurden Koeppe-Knötchen an der Iris des rechten Auges festgestellt, was bei Uveitis im Zusammenhang mit Sarkoidose oder Tuberkulose häufig vorkommt. Laboruntersuchungen zeigen sichtbare Anzeichen von erhitztem AcE und Hornhautzeichen von AU. Der Patient hat sich trotz unklarer Wirkung und der damit verbundenen Dilemmata einer Interferontherapie gegen MS unterzogen. Wir stellen diesen Fall aufgrund der Seltenheit der Erkrankung sowie des ungeklärten Mechanismus der Ätiologie und Behandlung vor und hoffen, dass dies die Literatur zu diesem Thema bereichern wird.