Ayesha Rahman
Eisenvergiftung steht in Zusammenhang mit Morbidität und Mortalität aufgrund von Eisenüberdosierung oder chronischer Eisenablagerung im Körper. Die Behandlung von mit Eisenüberladung verbundenen Krankheiten wie Hämochromatose, Thalassämie und sideroblastischer Anämie ist eine große Herausforderung. Obwohl die therapeutische Aderlasstherapie bei Patienten mit erblicher Hämochromatose und anderen Blutkrankheiten noch immer die wichtigste Therapie darstellt, wird die Chelat-Therapie derzeit für Patienten mit mit Eisenüberladung verbundenen Krankheiten eingesetzt und weiterentwickelt. Bei Patienten, die im Laufe ihres Lebens Bluttransfusionen benötigen, kommt es zu einer Eisenansammlung in mehreren Organsystemen, darunter Leber, Herz und Hormonsystem, was letztendlich zu Organversagen führen kann. Daher ist die Eisenchelat-Therapie ein notwendiger Schritt, um Organversagen vorzubeugen und die Mortalität infolge einer akuten oder chronischen Eisenvergiftung zu verringern. Die Verfügbarkeit der großen Vielfalt an Chelatbildnern auf dem Markt macht die Behandlung von Eisenvergiftungen zu einer größeren Herausforderung und zu einem sozioökonomischen Problem im Gesundheitswesen. In jüngster Zeit wurden die klinischen Studien zu bestehenden und neuen Chelatbildnern erheblich ausgeweitet, um auch mit Eisenüberladung verbundene Krankheiten oder Krankheiten einzubeziehen, bei denen Eisen eine Schlüsselrolle in der Pathophysiologie spielt. Seit einigen Jahren gibt es eine Zunahme nicht zugelassener, rezeptfreier Chelat-Präparate, die mit dem Versprechen vermarktet werden, Krankheiten vorzubeugen oder zu behandeln. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat Bedenken hinsichtlich der Verwendung mehrerer nicht zugelassener, rezeptfreier Chelat-Präparate geäußert und Warnungen vor unbewiesenen Behauptungen dieser Chelat-Therapien herausgegeben. Die vorliegende Übersicht präsentiert die klinische Pharmakologie, die klinischen Indikationen und die Toxizität der empfohlenen Eisenchelatbildner wie Deferoxamin, Deferipron und Deferasirox zur Behandlung von Eisenüberladung. Die jüngsten Fortschritte bei der Suche nach neuen Chelatbildnern, darunter das Desferrithiocin-Derivat, und derzeit verfügbare Kalziumkanalblocker, die sich in klinischen Tests zur Behandlung von Eisenüberladung befinden, werden ebenfalls diskutiert.