Abstrakt

Psychische Gesundheit der Mutter und vorgeburtliche Gruppenbetreuung

Emily Boothe

Die psychische Gesundheit von Müttern ist ein wichtiges und allzu oft übersehenes Thema. Mütterliche Depressionen, die 8,5–11 % der Frauen während der Schwangerschaft (Gaynes et al. 2005) und 10–15 % der Frauen in der Zeit nach der Geburt betreffen, sind eine der Hauptursachen für mütterliche Morbidität und werden mit anderen Komplikationen in Verbindung gebracht, wie z. B. einem erhöhten Risiko für Frühgeburten und Babys mit geringem Geburtsgewicht (Grote et al. 2010). Die Vereinigten Staaten weisen in der entwickelten Welt hohe Säuglings- (Ashton et al. 2009; State of the World's Mothers 2015) und Müttersterblichkeitsraten (Edwards und Hanke 2013; Amnesty International 2010) auf. Würde ein anderer Ansatz zur Schwangerschaftsvorsorge zur Verbesserung der Gesundheit von Müttern beitragen? CenteringPregnancy® ist ein Gruppenmodell zur Schwangerschaftsvorsorge, das von Sharon Schindler Rising (Rising 1998) gegründet wurde. Dieses Modell bietet ein alternatives Modell der Schwangerschaftsvorsorge, das neben der Standard-Schwangerschaftsvorsorge auch die Zusammenarbeit mit Gleichaltrigen, Aufklärung, Diskussionen und Selbstmanagementtraining ermöglicht. Frühere Studien zu CenteringPregnancy® haben eine geringere Frühgeburtsrate (Ickovics et al. 2007), eine geringere Rate an Babys mit niedrigem Geburtsgewicht (Ickovics et al. 2003) und weniger mütterlichen Stress (Ickovics et al. 2011) gezeigt. Frauen mit höherem Stressniveau und geringerer sozialer Unterstützung in der Frühschwangerschaft hatten nach Abschluss von CenteringPregnancy® deutlich niedrigere Depressionswerte und eine verbesserte mütterliche Funktion nach der Geburt als ihre Kolleginnen mit Standardversorgung (Heberlein et al. 2016). Diese nicht randomisierte Studie bot die Möglichkeit, tiefere Einblicke in die Bevölkerung zu gewinnen, die sich möglicherweise für eine Gruppen-Schwangerschaftsvorsorge entscheidet, sowie ein besseres Verständnis dafür, wie sich dieses Modell auf das Wissen über Schwangerschaft, Depression und andere psychosoziale Maßnahmen auswirken kann. Diese Forschungsergebnisse stützen die aktuelle Literatur, die nahelegt, dass eine Schwangerschaftsvorsorge in Gruppen der traditionellen Schwangerschaftsvorsorge gleichwertig und in bestimmten psychosozialen Bereichen vielleicht sogar vorteilhafter ist (Lathrop 2013).

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