Ombengi David N*, Babineau Terri W, Stradford Tiffany C, Marquis Naomi, Howell Brittany D
Ziele: (1) Bestimmung eines evidenzbasierten Medikamentenanwendungsmusters in Bezug auf die am weitesten verbreiteten Erkrankungen, (2) Entwicklung eines Arzneimittelformulars auf Grundlage der Krankheitsprävalenz in der Untersuchungsbevölkerung (3) Beurteilung der Wahrnehmung des medizinischen Versorgungsteams gegenüber interdisziplinärer Praxis in einem globalen Umfeld der Primärversorgung. Methoden: Eine retrospektive Kohortenstudie mit Daten von 430 Patienten, die während einer Missionsreise nach Hinche, Haiti, zwischen dem 15. und 22. März 2014 behandelt wurden. Um in die Studie aufgenommen zu werden, musste bei dem Patienten eine Krankheit anhand der 10 Codes der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (IKD) diagnostiziert worden sein, er musste eine medikamentöse Therapie erhalten haben oder er musste an ein örtliches Krankenhaus/eine örtliche Klinik überwiesen worden sein. 246 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien. Jede Patientenakte wurde manuell überprüft, um demografische Informationen, medizinische Diagnosen und verschriebene Medikamente zu erhalten. Es wurde eine Umfrage durchgeführt, um die Wahrnehmung des medizinischen Teams auf der Missionsreise zu beurteilen. Die Daten wurden mithilfe deskriptiver Statistiken in Microsoft Excel 2010 analysiert. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 20,13 Jahre, davon waren 53,44 % (n = 129) weiblich. Die häufigsten Erkrankungen waren Parasitenbefall im Darm (22,86 %), gastroösophageale Refluxkrankheit (8,55 %) und Abschürfungen infolge eines Traumas (7,48 %). Die am häufigsten eingesetzten Medikamente waren Albendazol (42,40 %), Ranitidin (24,26 %) und Paracetamol (15,41 %). 98 % (n = 39) der Teammitglieder haben die Umfrage zu ihrer Wahrnehmung der Missionsreise vollständig ausgefüllt. Alle Befragten gaben an, dass die interdisziplinäre Erfahrung positiv war und sich auf ihre zukünftige Praxis auswirken wird. Schlussfolgerung: Die häufigsten Erkrankungen in der Patientengruppe aus Hinche, Haiti, waren Parasitenbefall im Darm, gastroösophageale Refluxkrankheit und Abschürfungen infolge einer Verletzung. Das Medikamentennutzungsmuster korrelierte positiv mit den häufigsten Krankheiten. Diese Informationen werden bei der Erstellung eines geeigneten Medikamentenkatalogs für die Zielgruppe hilfreich sein. Alle Befragten gaben an, dass die interdisziplinäre Erfahrung positiv war und sich auf ihre zukünftige Praxis auswirken wird.