Scheich Abdul Shakoor, Mudassir Ahmad Bhat, Showkat Hamid Mir
Viele Pflanzengruppen lagern Silizium in und zwischen Zellen und Geweben in fester Form ab, wodurch amorphe Strukturen entstehen, die allgemein als Phytolithen oder Kieselsäurekörper bekannt sind. Phytolithen sind anorganische amorphe Oxide (SiO2), die durch den Polymerisationsprozess nach Aufnahme von Monokieselsäure (H4SiO4) aus dem Boden entstehen. Phytolithen fördern bekanntermaßen das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen, insbesondere bei Umwelteinflüssen. Sie verleihen Pflanzenteilen mechanische Festigkeit und Steifheit und dienen als Abwehrsystem gegen Raubtiere, Pflanzenfresser und Pilzbefall. Darüber hinaus verbessern sie den Wasserhaushalt, das Pflanzenwachstum und den Ertrag, die Photosyntheserate, die Reproduktion und verringern die Spreubildung im Korn. Vor allem die charakteristische Form und Größe von Phytolithen spielen bekanntermaßen eine wichtige Rolle bei der taxonomischen Analyse verschiedener Pflanzengruppen. Der vorliegende Artikel beleuchtet den Hintergrund zu pflanzlichen Phytolithen, ihre Verbreitung im Pflanzenreich, Formen im Boden und die für Pflanzen verfügbaren Formen, Mechanismen der Kieselsäureaufnahme, ihre Ablagerung und Verteilung im Pflanzenkörper und ihre Rollen.