Ramesh SV
Kleine nicht-kodierende RNAs (sncRNAs) sind wirksame Regulatoren unverzichtbarer biologischer Funktionen wie Genexpression, Aufrechterhaltung des Chromatinstatus, Abwehr eindringender Nukleinsäuren wie Viren, Transposonen etc. in Pflanzen und Tieren. Das sncRNA-Repertoire von Pflanzen umfasst kleine interferierende RNAs (siRNAs) und microRNAs (miRNAs) als ultimative Regulatoren von Genexpressionswegen. Die erste kleine ncRNA (lin-4) mit einer Rolle bei der posttranskriptionellen Gen-Abschaltung (PTGS) wurde bereits 1993 in C. elegans entdeckt [1]. Dennoch wurde das grundlegende Phänomen der sequenzabhängigen RNA-basierten Gen-Abschaltung oder RNA-Interferenz (RNAi) selbst erst 1998 aufgedeckt. Später wurde die Bedeutung von sRNAs, insbesondere miRNAs, und ihre Rolle bei einer Vielzahl von Entwicklungs- und Wachstumsaktivitäten des Wirts, einschließlich der Reaktion auf biotischen und abiotischen Stress, beschrieben. miRNAs regulieren die Expression verwandter mRNAs mit komplementärer Sequenz herunter und fungieren somit als negative Regulatoren dieser Gene. Unter dem Einfluss von Stress führen hochregulierte miRNAs daher zur Unterdrückung verwandter mRNAs, während miRNAs, deren Spiegel unterdrückt sind, zu reichlich vorhandenen Ziel-mRNAs führen, die den Pflanzen helfen können, widrige Stressbedingungen zu überstehen.