Mohammod Jobayer Chisti, Abu SM Sayeem, KM Shahunja und Tahmeed Ahmed
Ziele: Problemstellung: Die Behandlung einer Lungenentzündung bei schwer unterernährten Kindern ist von entscheidender Bedeutung, um die Sterberate dieser Kinder zu senken. Das Verständnis der Ätiologie der Lungenentzündung bei schwer unterernährten Kindern ist einer der wesentlichen Bestandteile einer angemessenen Behandlung. Die Diagnose einer Lungenentzündung bei schwer unterernährten Kindern ist ebenfalls interessant. Ätiologie und Diagnose einer Lungenentzündung bei schwer unterernährten Kindern sind in der medizinischen Literatur nicht gut beschrieben. Auch Daten zur Behandlung einer Lungenentzündung bei solchen Kindern fehlen. Methodik und theoretische Ausrichtung: Wir haben eine systematische Überprüfung mithilfe spezifischer Suchkriterien in PUBMED durchgeführt, um die allgemeine Rolle schwerer Unterernährung bei Kindern mit Lungenentzündung bei schwer unterernährten Kindern zu bewerten. Ergebnis: Unter insgesamt 215 Isolaten waren 26 % Klebsiella- und 25 % Staphylococcus aureus-Arten, 18 % Pneumococcus sowie jeweils 8 % Escherichia coli- und Salmonella-Arten. Eine kürzlich in Bangladesch durchgeführte Studie ergab, dass 87/385 (23 %) MTB die bakterielle Ätiologie der Lungenentzündung bei SAM-Kindern sind. Bei SAM-Kindern lag die Sensitivität schneller Atmung als Prädiktor einer radiologisch nachgewiesenen Lungenentzündung zwischen 14 % und 76 % und die Spezifität zwischen 66 % und 100 %. Überraschenderweise hatte die metabolische Azidose keinen Einfluss auf die diagnostischen klinischen Merkmale einer Lungenentzündung bei SAM-Kindern mit Durchfall. Studien haben gezeigt, dass Ampicillin und Gentamicin als Erstlinientherapie gegen enterische gramnegative Stäbchen wirksamer sind als Chloramphenicol bei SAM-Kindern mit Lungenentzündung. Beide Gruppen erhielten zusätzlich zur Diät Mikronährstoffe, Vitamine und Mineralien. Schlussfolgerungen und Bedeutung: Die derzeit verfügbaren Daten legen nahe, dass das Spektrum und die Häufigkeit der Lungenentzündungserreger bei stark unterernährten Kindern sich von denen bei gut ernährten Kindern unterscheiden. Klinische Symptome sind relativ schlechte Prädiktoren für eine Lungenentzündung bei schwer unterernährten Kindern. Allerdings sind injizierbare Antibiotika zusätzlich zu Ernährung, Mikronährstoffen, Vitaminen und Mineralien eine unabdingbare Voraussetzung. Die hohe Prävalenz von Lungentuberkulose bei schwer unterernährten Kindern mit akuter Lungenentzündung unterstreicht die Bedeutung weiterer Forschung, die dazu beitragen kann, die Bestimmungsfaktoren für TB bei solchen Kindern zu ermitteln. Methoden: Systematische Suche in der vorhandenen Literatur mithilfe verschiedener Datenbanken (Medline, EMBASE, Web of Science, Scopus und CINAHL). Ergebnisse: Sterberisiko: Es wurden 16 relevante Studien identifiziert, die durchweg zeigten, dass Kinder mit Lungenentzündung und mittelschwerer oder schwerer Unterernährung einem höheren Sterberisiko ausgesetzt sind. Bei schwerer Unterernährung lagen die berichteten relativen Risiken zwischen 2,9 und 121,2; die Quotenverhältnisse lagen zwischen 2,5 und 15,1. Bei mäßiger Unterernährung lagen die relativen Risiken zwischen 1,2 und 36,5. Ätiologie: Elf Studien untersuchten die Ätiologie von Lungenentzündungen bei schwer unterernährten Kindern. Häufig isolierte bakterielle Erreger waren Klebsiella pneumoniae, Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae, Escherichia coli und Haemophilus influenzae.Spektrum und Häufigkeit der Organismen unterschieden sich von denen bei Kindern ohne schwere Unterernährung. Es gibt nur sehr wenige Daten zur Rolle von Atemwegsviren und Tuberkulose. Klinische Anzeichen: Vier Studien zur Untersuchung der Validität klinischer Anzeichen zeigten, dass die von der WHO empfohlenen klinischen Anzeichen als weniger zuverlässige Prädiktoren für radiologische Lungenentzündungen bei schwer unterernährten Kindern waren. Schlussfolgerungen: Lungenentzündung und Unterernährung sind zwei der häufigsten Todesursachen im Kindesalter. Leitlinien für die Behandlung von Kindern mit Lungenentzündung und Unterernährung müssen diesen starken und oft tödlichen Zusammenhang berücksichtigen, wenn sie zum vierten Millenniums-Entwicklungsziel der UNO beitragen sollen, das eine erhebliche Senkung der Kindersterblichkeit vorsieht. Aus Regionen, in denen diese beiden Krankheiten häufig zum Tod führen, werden zusätzliche Daten zur optimalen Diagnostik und Behandlung von Lungenentzündung und Unterernährung benötigt.