Carolin Haug und Joachim Tobias Haug
„Pancrustacea“ und „Panarthropoda“ sind in der Systematik der Arthropoden häufig verwendete Begriffe. Beide Begriffe haben jedoch einen schwerwiegenden Mangel: Sie sind nicht gleichbedeutend mit einem möglichen panmonophylen Konzept, das auf (jede Form von) „Crustacea“ oder „Arthropoda“ angewendet wird. Daher mangelt es beiden Begriffen an Präzision und sie können sich auf ganz unterschiedliche monophyletische Gruppen beziehen. Damit bieten sie nicht die Präzision alternativer Namen für ähnliche Gruppierungen, die es auch ermöglichen, bestimmte spezifische Beziehungen auszudrücken, wie etwa Crustacea sensu lato, Tetraconata oder Arthropoda sensu lato. Wir betonen die Bedeutung eindeutiger Gruppennamen für eine präzise wissenschaftliche Kommunikation. In der Systematik der Organismen neigen Namen, vielleicht mehr noch als in anderen wissenschaftlichen Bereichen, dazu, auf lange Sicht instabil zu sein. Wenn neue Hypothesen über Beziehungen zwischen Gruppen auftauchen, werden auch neuen, angenommenen monophyletischen Gruppen (Kladen, Taxa) neue Namen zugewiesen. Solche neuen Namen beziehen sich oft auf ältere, gut etablierte Namen. Diese Referenzen werden in vielen Fällen durch die Verwendung von Präfixen an den alten, etablierten Namen gefälscht. Eines dieser Präfixe, das in diesen Fällen verwendet wurde, ist „Pan“, das altgriechische Wort für „alles“. Dieses Präfix wurde insbesondere zur Namensgebung von Gruppen verwendet, die Fossilien enthalten (manchmal auch „Gesamtgruppe“ genannt).