Elham Rezazadeh, Iman Rad
Die Definition der biologischen Aktivität, die zu einer biologischen Eigenschaft führt, ist immer noch vom herkömmlichen Schlüssel-Schloss-Modell von Fischer inspiriert. Dieses Modell erklärt auf analoge Weise, wie der Schlüssel (Ligand) der richtigen Größe in das Schlüsselloch (Rezeptor) passen sollte. Während des elektromagnetischen Informationstransfers (EMIT) wird die Eigenschaft des ursprünglichen Moleküls entweder an Wasser oder an die biologische Zieleinheit weitergegeben. In Fällen, in denen Wasser eine Eigenschaft über EMIT erhält, ahmt es den ursprünglichen Agonisten nach, wobei es das Molekül nicht mehr in sich trägt. Das jüngste Konzept ist als „Wassergedächtnis (WM)“ bekannt. EMIT und WM stellen das derzeit bewunderte wissenschaftliche Paradigma (Schlüssel-Schloss-Modell) in Frage, das sich mit der Notwendigkeit der strukturellen Konformität interagierender Moleküle befasst. Angesichts der Tatsache, dass die Reproduzierbarkeit von empirischen Studien zu EMIT und WM nicht immer bestätigt wird, werden diese Vorschläge meist als „Pseudowissenschaft“ bezeichnet. Um die Authentizität der Bezeichnung von EMIT und WM als Pseudowissenschaft zu bewerten, haben wir die wissenschaftliche Genauigkeit des EMIT-Phänomens anhand von Abgrenzungskriterien diskutiert. Entweder die Übereinstimmung oder die Ablehnung der vorgeschlagenen Vorschläge, die EMIT und WM erklären, werden durch eine Delphi-Analyse ausgewertet und bewertet. Die Ergebnisse unserer Delphi-Analyse bestätigen, dass einige der Vorschläge, die EMIT oder WM erklären, die Voraussetzungen der Abgrenzungskriterien hervorragend erfüllen. Daher ist die Bezeichnung der oben genannten Vorschläge als Pseudowissenschaft eine oberflächliche Verallgemeinerung, die überarbeitet werden muss. Eine weitere Untersuchung der Vorschläge, die Abgrenzungskriterien verdient haben, hilft dabei, einen wissenschaftlichen Rahmen zu schaffen, der bahnbrechende Aspekte der EMIT- und WM-Phänomene erklärt.