Thao D Nguyen*, Simon Huang, Laura Yamasaki, Jae Yang und Byron Williams
Zweck: Beschreibung einer erfolgreichen Behandlung einer komplizierten chronischen Wundinfektion mit einem multiresistenten Organismus (MRO) mittels einer Spülung mit empfindlichen Antibiotika mittels Unterdruck-Wundtherapie (NPWT), einer möglichen Alternative zur herkömmlichen Wundtherapie.
Zusammenfassung: Eine 63-jährige Frau wurde wegen einer wiederkehrenden Wundinfektion der rechten Brust eingeliefert und behandelt. Ihr antimikrobielles Regime wurde nach den Kultur- und Empfindlichkeitsergebnissen von Cefepim plus Vancomycin auf Tobramycin plus Colistin plus Meropenem umgestellt. Sie entwickelte ein schweres Nierenversagen, nachdem sie Colistin und Tobramycin intravenös gegen eine multiresistente (MDR) Pseudomonas-Wundinfektion erhalten hatte. Anschließend wurde Tobramycin als Spülung durch ein Vacuum Assisted Closure (VAC)-Gerät verabreicht, das nach den Änderungen der Pseudomonas-Empfindlichkeit auf Amikacin und dann Colistin umgestellt wurde. Am Ende der 6-wöchigen Behandlung war die Wunde der Patientin vollständig verschlossen und die Nierenfunktion erholte sich vollständig. Weitere Literaturrecherchen zum Mechanismus der Antibiotikatoxizität und zur therapeutischen Verwendung des VAC-Geräts zeigen, dass die Verwendung des VAC-Geräts zur Verabreichung empfindlicher Antibiotika durch Spülung vielversprechend ist bei der Behandlung chronischer Wundinfektionen, bei denen Standardschemata versagt haben, während gleichzeitig die toxische Wirkung systemischer Therapien vermieden wird.
Schlussfolgerung: Die antibiotische Spülung mittels Unterdruck-Wundtherapie könnte ein neuer therapeutischer Ansatz zur Behandlung von MRE-Wundinfektionen bei Patienten sein, die nephrotoxische Antibiotika nicht vertragen.