Hanene Ben Salah
Zusammenfassung: Ziel der Studie: Bewertung der therapeutischen und evolutionären Aspekte von nicht metastasiertem Rektumkarzinom. Methodik: Retrospektive Studie mit 45 Patienten, die zwischen 2010 und 2017 wegen nicht metastasiertem Rektumkarzinom behandelt wurden. Das Durchschnittsalter betrug 59 Jahre. Das Geschlechterverhältnis betrug 1,36. Der histologische Typ war in 97,8 % der Fälle ein Liberkhun-Adenokarzinom. Bei allen Patienten wurde die Ausbreitung beurteilt. Die Tumoren wurden bei 84,4 % der Patienten als T3 und bei 13,3 % der Patienten als T4 klassifiziert. Der Lymphknotenstatus war in 82,2 % der Fälle N1, N2 oder N3. Ergebnisse: 42 Patienten wurden mit einer präoperativen Radiochemotherapie mit einer Dosis von 45 Gy in 25 Fraktionen behandelt. Drei Patienten erhielten eine präoperative Strahlentherapie mit einer Dosis von 25 Gy in 5 Fraktionen. Als Chemotherapie wurde in 88,1 % der Fälle Fufol verwendet. 16 (35,6 %) Patienten unterzogen sich einer radikalen Operation und 53,3 % einer anterioren Resektion. Die histopathologische Untersuchung zeigte in 13,6 % der Fälle eine vollständige Remission. Ein Befall der Lymphknoten wurde in 32,6 % der Fälle festgestellt. In 84,8 % der Fälle war der chirurgische Eingriff R0. In 46,7 % der Fälle wurde eine adjuvante Chemotherapie verabreicht. Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtung von 36 Monaten hatten 11,1 % der Patienten ein lokoregionäres Rezidiv und 15,6 % eine Metastasierung. Die Gesamtüberlebensrate lag nach 3 Jahren bei 80 % und nach 5 Jahren bei 60 %. Fazit: Die präoperative Strahlentherapie mit oder ohne Chemotherapie verschafft unseren Patienten mit nicht metastasiertem Rektumkarzinom Überlebensraten nahe an denen in der Literatur. Biografie: Hanene Ben Salah ist Medizinprofessorin und Strahlentherapiespezialistin am Habib Bourguiba Hospital in Sfax, Tunesien. Sie hat über 20 Artikel veröffentlicht. Angaben zum präsentierenden Autor Vollständiger Name: Hanene Ben Salah Kontaktnummer: +201699608777 Posterpräsentation (Trackname: andere) Materialien und Methoden: Die Datenbanken MEDLINE, EMBASE und Cochrane Library sowie die Tagungsberichte der American Society of Clinical Oncology wurden nach Berichten über randomisierte kontrollierte Studien und Metaanalysen durchsucht, in denen die präoperative oder postoperative Therapie mit einer Operation allein oder anderen präoperativen oder postoperativen Therapien bei Rektumkarzinom im Stadium II oder III verglichen wird. Der Entwurf der Praxisleitlinie und systematische Übersichten wurden zur Überprüfung per Post an 129 Gesundheitsdienstleister in Ontario verteilt. Ergebnisse: Es wurden systematische Übersichten zur präoperativen und postoperativen Therapie bei Rektumkarzinom erstellt. Auf der Grundlage der in diesen Übersichten enthaltenen Beweise hat die Gastrointestinal Cancer Disease Site Group Empfehlungen erstellt. Von den 33 Praktikern, die an der per Post versandten Umfrage teilnahmen, stimmten 97 % dem Empfehlungsentwurf in der dargelegten Form zu, 88 % stimmten zu, dass der Bericht als Praxisleitlinie angenommen werden sollte, und 94 % gaben an, dass sie die Leitlinie wahrscheinlich in ihrer eigenen Praxis anwenden würden. Schlussfolgerungen: Um das lokale Rezidiv zu verringern, ist eine präoperative Chemoradiotherapie im Vergleich zur standardmäßigen fraktionierten präoperativen Strahlentherapie allein vorzuziehen. Eine präoperative Chemoradiotherapie ist auch vorzuziehen,im Vergleich zu einem postoperativen Ansatz, um lokale Rezidive und Nebenwirkungen zu verringern. Für Patienten mit relativen Kontraindikationen für eine Chemotherapie in der präoperativen Phase ist eine alleinige präoperative Strahlentherapie, gefolgt von einer Operation, eine akzeptable Alternative. Patienten mit reseziertem Rektumkarzinom im Stadium II oder III, die keine präoperative Strahlentherapie erhalten haben, sollte eine postoperative Therapie mit gleichzeitiger Chemoradiotherapie plus Fluoropyrimidin-basierter Chemotherapie angeboten werden. Diese Arbeit wird auf der Internationalen Konferenz für Gastroenterologie und Leber am 18. und 19. März 2020 in Amsterdam, Niederlande, vorgestellt.