Balci A, Yegin Z, Koc H
Ziele: Genetische Varianten der Gene, die die Chemokinrezeptoren des Humanen Immundefizienzvirus 1 (HIV-1) und ihre Liganden kodieren, könnten an der Anfälligkeit für eine HIV-1-Infektion und am Fortschreiten von AIDS beteiligt sein. Die am häufigsten untersuchten Varianten sind CCR5-Δ32, CCR2-64I und SDF1-3'A. In dieser Studie untersuchten wir die Häufigkeit der oben genannten Polymorphismen in der türkischen Bevölkerung und bewerteten ihren genetischen Beitrag zum Schutz vor einer HIV-Infektion. Methoden: Insgesamt wurden 205 Teilnehmer unter Blutspendern aus Sinop (Türkei) rekrutiert. Die Genotypisierung wurde zunächst mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) für die drei untersuchten Varianten durchgeführt und ermöglichte die Analyse einer 32-bp-Deletion im CCR5-Gen. CCR2- und SDF1-Amplicons wurden zur Genotypbestimmung außerdem einer Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus-Analyse (RFLP) unterzogen. Ergebnisse: Die CCR5-Δ32-Allelfrequenz in unserer Population betrug 3,17 % und es wurden keine homozygoten Personen festgestellt. Die Genotypisierung des CCR2-64I-Polymorphismus ergab 9 homozygote (4,39 %) und 55 heterozygote (26,83 %) Personen, was einer Allelfrequenz von 17,80 % entspricht. Das Screening auf den SDF1-3'A-Polymorphismus ergab 12 homozygote (5,85 %) und 87 heterozygote (42,44 %) Personen mit einer hohen Allelfrequenz von 27,07 %. Die Frequenz des CCR5-Δ32-Allels in unserer Population scheint im Vergleich zu anderen kaukasischen Gruppen niedriger zu sein, jedoch sind CCR2-64I- und SDF1-3'A-Allele häufig. Schlussfolgerung: Die Interaktion zwischen HIV und dem Chemokinsystem hat unser Verständnis der Pathogenese von HIV/AIDS und die Untersuchung resistenzvermittelnder Varianten in verschiedenen