Abstrakt

Dysbiose der Darmmikrobiota bei Patienten mit atherosklerotischem Schlaganfall der großen Arterien: Eine Pilotstudie

Miranda Clark*

Einleitung: Immer mehr Daten belegen einen Zusammenhang zwischen dem Darmmikrobiom und Hirnerkrankungen über die Darm-Hirn-Achse. Es gibt jedoch nur wenige Studien, die den Zusammenhang zwischen dem Darmmikrobiom und Patienten mit ischämischem Schlaganfall aufgrund einer großarteriellen Arterienverkalkung (LAA) untersucht haben. Methoden: Es wurde eine Querschnitts-Pilotstudie mit 14 Patienten mit LAA-Schlaganfall und 15 asymptomatischen Personen durchgeführt. LAA wurden anhand der TOAST-Klassifikation diagnostiziert. Die Kontrollgruppe wurde aufgrund von Alters- und Geschlechtsübereinstimmung mit der Patientengruppe ausgewählt. Die Teilnehmer gaben eine Stuhlprobe ab, die mittels 16S-rRNA-Sequenzierung profiliert wurde. Der Mann-Whitney-U-Test wurde verwendet, um die Unterschiede im Darmmikrobiota-Profil zwischen den Gruppen zu vergleichen. Alpha-Diversität und Beta-Diversität bewerteten die mikrobielle Vielfalt des Darms. Die Gattung der Darmmikroben und der Schlaganfall wurden mithilfe verallgemeinerter linearer Mischeffektmodelle korreliert, die für Alter, BMI, Grunderkrankungen (Diabetes, Bluthochdruck und Dyslipidämie) und Alkoholkonsum angepasst wurden. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Schlaganfallpatienten betrug 61,1 ± 7,1 und 59,2 ± 8,2 in der Kontrollgruppe. Die Beta-Diversität (Bray-Curtis-Disähnlichkeit) des Darmmikrobioms war auf Ordnungs-, Familien- und Gattungsebene statistisch signifikant (P-Wert = 0,017, 0,011 bzw. 0,003) zwischen Schlaganfall- und Kontrollgruppe; es gab jedoch keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Alpha-Diversität (Shannon-Diversitätsindex; P-Wert = 0,852). Unter Verwendung eines verallgemeinerten linearen Mischeffektmodells fanden wir nach multivarianter Anpassung 6 Gattungen, die signifikant mit Schlaganfällen assoziiert waren. Ruminococcus spp. (P-Wert = 0,017), Streptococcus spp. (P-Wert = 0,019), Actinomyces spp. (P-Wert = 0,02) und Dorea spp. (P-Wert = 0,021) zeigte eine positive Assoziation, während Bifidobacterium spp. (P-Wert = 0,04) und Faecalibacterium spp. (P-Wert = 0,041) eine negative Assoziation mit Schlaganfall zeigten. Schlussfolgerung: Patienten mit LAA-Schlaganfall hatten eine verringerte Beta-Diversität des Mikrobioms und bestimmte Gattungen der Darmmikrobiota könnten mit LAA-Schlaganfällen in Zusammenhang stehen.

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