Graham Blackman1,2*, Elina Ziukelis2,3, Florian Ruths2, Joerg Ederle4, Jacob Bird5, Lina Nashef4, Sylvia Hejda Forde3, Vaughan Bell3,6, David Okai2,3,7
Krankhafte Eifersucht ist ein pathologischer Zustand, in dem eine Person davon überzeugt ist, dass ihr Partner untreu geworden ist. Krankhafte Eifersucht kann entweder als Teil einer primären psychiatrischen Störung oder als Folge einer zugrunde liegenden Erkrankung auftreten. Wir berichten über einen 46-jährigen Mann, der 24 Jahre nach einem linksseitigen frontotemporalen hämorrhagischen Schlaganfall, der durch Epilepsie kompliziert wurde, an Othello-Syndrom und Depression erkrankte. Eine neuropsychologische Untersuchung ergab Hinweise auf eine exekutive Dysfunktion. Antipsychotische und antidepressive Medikamente sowie eine kognitive Verhaltenstherapie (CBT) führten zu einer vollständigen Remission seiner Eifersuchtswahnvorstellungen und der damit verbundenen psychiatrischen Symptome. Die neuropathologischen und neuropsychologischen Faktoren des Falls werden neben der vorhandenen Literatur diskutiert. Während die zugrunde liegenden Mechanismen der krankhaften Eifersucht noch immer schwer zu fassen sind, veranschaulicht der Fall die mögliche Rolle der exekutiven Dysfunktion in der Ätiologie krankhafter Eifersucht.