Abstrakt

Ist eine Zusatztherapie mit vaginalem Östrogen bei der Behandlung von Dranginkontinenz bei postmenopausalen Frauen besser als eine alleinige antimuskarinerge Therapie? - Eine systematische Übersicht und Metaanalysen

Jimmi Elers und Julie B. Hansen

Der Zweck dieses systematischen Reviews bestand darin, zu untersuchen, ob eine Zusatztherapie mit vaginalem Östrogen Vorteile oder Nebenwirkungen bei Dranginkontinenz bei postmenopausalen Frauen hat. Als Teil einer nationalen Leitlinie wollten wir die vorhandene Literatur zu vaginalem Östrogen in Kombination mit antimuskarinischen Medikamenten bei postmenopausalen Frauen mit Dranginkontinenz systematisch auswerten. Von Beginn bis Juni 2015 wurde eine systematische Literaturrecherche in Medline, der Cochrane Library, EMBASE, CINAHL und PEDro durchgeführt. Die primäre Suche umfasste Leitlinien und systematische Reviews, in denen vaginale Östrogene als Zusatz zu jedem antimuskarinischen Medikament mit der alleinigen Gabe von antimuskarinischen Medikamenten verglichen wurden. Die Population bestand aus postmenopausalen Frauen mit symptomatischem überaktiven Blasensyndrom mit oder ohne Dranginkontinenz. Insgesamt wurden 49 systematische Reviews identifiziert und einer aufgenommen. Eine aktualisierte Literaturrecherche ergab weitere 17 randomisierte kontrollierte Studien, von denen jedoch keine aufgenommen wurde. Alle Studien wurden doppelt überprüft. Insgesamt waren 2 randomisierte kontrollierte Studien zulässig. Die Beweise waren von schlechter methodischer Qualität. Die Studienpopulation bestand aus Frauen mit überaktiver Blase mit oder ohne Dranginkontinenz. Die pharmazeutischen Eigenschaften des verwendeten vaginalen Östrogens unterschieden sich von den Studien hinsichtlich spezifischer Östrogenart, Darreichungsform und Dosen. Es gab keine Auswirkungen einer Zusatztherapie mit vaginalem Östrogen zu antimuskarinischen Medikamenten hinsichtlich der von den Patienten berichteten Wirkung, der Lebensqualität im Zusammenhang mit Harninkontinenz, der Anzahl der täglichen Entleerungen und der Anzahl der Inkontinenzepisoden täglich. Darüber hinaus fehlten in den Studien Berichte über Patientenabbrüche und schädliche Auswirkungen.

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