Amélie Polrot
Active Nautical Depth (AND) ist eine vielversprechende Methode zur Bekämpfung der Verschlammung in Häfen, indem das Sediment vor Ort gemischt und in einen schiffbaren Flüssigschlamm umgewandelt wird. Die Umsetzung von AND ermöglicht eine Reduzierung des Baggerbedarfs und hat somit neben anderen Vorteilen das Potenzial, die mit dem Sedimenttransport verbundenen Kohlenstoffemissionen zu verringern. Darüber hinaus könnte AND durch die Veränderung der physikochemischen Eigenschaften des Sediments auch den biologischen Abbau schädlicher Schadstoffe fördern, die häufig in Häfen vorkommen, wie beispielsweise die früher weit verbreitete Antifouling-Verbindung Tributylzinn (TBT). Ziel dieser Studie ist es daher, die Faktoren, die den biologischen Abbau von Tributylzinn in Sedimenten steuern, besser zu verstehen, um die Umsetzung von AND zu optimieren. Dies geschieht durch die Durchführung von Mikrokosmos-Experimenten unter verschiedenen Umweltszenarien und den Vergleich der TBT-Abbauraten. Wir zielen auch darauf ab, ein besseres Verständnis der beteiligten mikrobiellen Gemeinschaft zu erlangen, indem wir einen neuen Ansatz zur Bakterienisolierung, den iChip, verwenden. Die Ergebnisse werden bis Februar 2020 vorliegen. Wir erwarten höhere Abbauraten bei höheren Temperaturen, Belüftungseinwirkungen und Rührfrequenzen (die sich auf die Belüftung auswirken), da der TBT-Abbau bekanntermaßen aerob erfolgt und steigende Temperaturen bekanntermaßen die mikrobielle Aktivität steigern.