Norah Mobarki und Michael Conall Dennedy
Das Nebennierenrindenkarzinom (ACC) ist eine aggressive und seltene endokrine Malignität mit derzeit sehr begrenzten Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem ist die Rückfallrate hoch und kann schon nach kurzer Zeit auftreten. ACC ist ein steroidogener Krebs, der Steroidhormone produziert, die alle Cholesterin als Schlüsselbaustein gemeinsam haben. Daher könnten Cholesterin-aktive Metaboliten (Oxysterole) möglicherweise in diese Steroidwege eingreifen und über verschiedene Rezeptoren, darunter ERs, verschiedene Zellmodifikationen hervorrufen. In ER+-Brustkrebszellen fördern Oxysterole (d. h. 27-Hydroxycholesterin) die Zellproliferation über den Östrogenrezeptor Alpha ERα. Daher stellten wir die Hypothese auf, dass Oxysterole als selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERMs) über ERs in ACC-Zellen (H295R) ähnlich wirken und das Zellwachstum fördern könnten. In dieser Studie wurden H295R-Zellen 24 Stunden lang mit (27HC) in verschiedenen Dosen (0, 10, 20, 40, 80 uM) allein oder in Kombination mit Hydroxyl-Tamoxifen (10 uM OHT) und/oder 10 nM 17-β-Östradiol (E2) behandelt, um die proliferative Wirkung zu untersuchen. Dasselbe Behandlungsschema wurde auf MCF7-Brustkrebszellen angewendet. Die wichtigste experimentelle Technik war die Kristallviolettfärbung, bei der das Zellwachstum mit einem Spektralphotometer bei 550 nm gemessen wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass 27HC eine Rolle bei der Stimulierung der Zellteilung auf H295R-Zellen spielt. Dieser Effekt wird jedoch in Gegenwart anderer Wirkstoffe noch verstärkt: E2 und OHT. Was die MCF7-Kontrollzellen betrifft, wurden die Ergebnisse mit einer früheren Arbeit korreliert, in der 27HC die Zellproliferation stimuliert und OHT die Tumorbildung hemmt. Insgesamt zeigte 27HC die erwartete Wirkung, während OHT unerwarteterweise die Zelldichte steigerte. Daher sollten weitere Arbeiten die unerwartete stimulierende Wirkung von OHT und seinen mechanistischen Weg berücksichtigen, bevor es als Antiöstrogen im ACC-Umfeld vorgeschlagen wird.