Ricardo Ghelman, Mirlene Cecília Soares Pinho Cernach, Marcia Marcelino de Souza Ishigai, Jorge Kioshi Hosomi, Manuel de Jesus Simões, Luiz Kulay Junior, João Vitor da Costa Batista, Catharina Delebinski, Georg Seifert, Mary Uchiyama Nakamura
Hintergrund: Die Anwendung antineoplastischer Medikamente in der Schwangerschaft stellt aufgrund des Risikos von Teratogenität, Mutagenität und Karzinogenität eine große Sicherheitsherausforderung dar. Der rationale Einsatz des pflanzlichen Arzneimittels Viscum Album (VA) hat als Teil der Strategie der Immuntherapie und Anti-Angiogenese in der integrativen Onkologie vielversprechende Ergebnisse bei mehreren Tumorlinien gezeigt. Die Sicherheit der intrauterinen fetalen Exposition gegenüber VA ist jedoch unbekannt und kann ein weiterer Hinweis für therapeutische Dosen bei schwangeren Krebspatientinnen sein.
Methoden: 47 trächtige Wistar-Ratten und 399 Föten, die nach VA-Exposition gezüchtet wurden, wurden untersucht. Die Ratten wurden in fünf Gruppen randomisiert. Die Kontrollgruppe (CG) erhielt keine Behandlung und die Stressgruppe (SG) erhielt vom Tag null bis zum zwanzigsten Tag der Schwangerschaft täglich subkutane Vehikelinjektionen in derselben Menge wie die Behandlungsgruppen. Es gab drei Behandlungsgruppen: Die Gruppe mit der therapeutischen Dosis (TG) erhielt die übliche therapeutische Dosis (UTD) von 0,013 mg/kg KG; die Gruppe mit der hohen Dosis (HG) erhielt 12,5 mg/kg KG und die Gruppe mit der sehr hohen Dosis (VHG) erhielt täglich 25 mg/kg KG.
Stichwort: Viscum album; Mistel; Reproduktionstoxikologie; Krebs; Integrative Medizin; Phytotherapie; Traditionelle und Komplementärmedizin; Sicherheit; Schwangerschaft
Ergebnisse: Die Gewichtszunahme war bei den Ratten, Plazenten und Föten in den Gruppen TG und HG höher als in der Gruppe SG. Die Histologie der Plazenten zeigte einen stärkeren Entzündungsprozess in den Gruppen HG und VHG.
Schlussfolgerung: Da bei den Föten keine Fälle von Fehlgeburten, Embryotoxizität, Geburtsmortalität oder Teratogenität festgestellt wurden und die Histologie in den untersuchten Geweben keine Läsionen ergab, kann vernünftigerweise davon ausgegangen werden, dass dieses Medikament für die Anwendung bei trächtigen Ratten unbedenklich ist.