Marianna Kocsis, Alexandra Bodó1, Kristóf Csepregi
Weinreben synthetisieren eine große Vielfalt an Polyphenolverbindungen, die aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung sowohl für die Pflanze als auch für den Menschen gesundheitsfördernd sein können. In dieser Studie wurden erstmals die Gesamtantioxidationskapazität (TAC) sowie der Flavonoid- und Flavanolgehalt in verschiedenen Pflanzenteilen von Beerenfarbvarianten (V. vinifera L. conc. Gohér) ermittelt. Ziel der vorliegenden Forschung war die Untersuchung der Wirkung von Sonnenlicht auf die Ansammlung von Polyphenolverbindungen in beschatteten und der Sonne ausgesetzten Blättern und umfasste auch die Messung der Beerenschalen und -kerne. Für die Antioxidationsanalysen wurden zwei auf Elektronentransfer basierende Techniken verwendet: TEAC (Trolox Equivalent Antioxidant Capacity) und FRAP (Ferric Reducing Antioxidant Potential). Zudem wurden die Gesamtreduzierungskapazität (TRC) und die relativen Mengen von Verbindungsgruppen wie Flavonolen und Flavanolen mithilfe photometrischer Tests gemessen. Unsere Ergebnisse zeigten erhebliche Unterschiede bei den untersuchten Parametern zwischen den Sorten und ihren verschiedenen Geweben. Darüber hinaus haben wir eine unterschiedliche Anpassung der Blätter an das Sonnenlicht anhand unterschiedlich erhöhter TAC-Werte und Flavonoidgehalte dokumentiert. Unsere Studie hat ergeben, dass Weinblätter mehr Antioxidantien enthalten als Beerenschalen und eine vielfältigere Zusammensetzung der Antioxidantien aufweisen als Kerne. Daher ist dieser Pflanzenteil eine ausgezeichnete Quelle bioaktiver Verbindungen, die in der Lebensmittel- , Chemie- und Pharmaindustrie eingesetzt werden können .